Tipps zum Bau einer Terrasse im eigenen Garten

Wer ein Haus mit Garten hat, der wird sicherlich auch darüber nachdenken, eine Terrasse anzulegen. Eine Terrasse ist im Sommer wie ein “Wohnzimmer im Freien” und wird zum Essen, Spielen, Faulenzen oder sogar zum Arbeiten genutzt. Je nach gewünschtem Verwendungszweck sowie dem persönlichen Geschmack, bieten sich dem Bauherren verschiedene Bauweisen an.

So kann der Bodenbelag einer Terrasse aus Steinplatten, Holzdielen, Fliesen oder Pflastersteinen bestehen. Jede dieser Möglichkeiten bietet ihre eigenen Vorteile, nicht nur auf ästhetischer Ebene, sondern auch im Hinblick auf Bau und Instandhaltung.

Ob eine Terrasse vom Hausbesitzer selbst angelegt werden kann oder lieber doch eine Fachfirma beauftragt werden sollte, hängt ganz vom handwerklichen Geschick und den Vorkenntnissen des Bauherren sowie von der Beschaffenheit des Bodens und der Größe der geplanten Terrasse ab.

Ganz gleich, für welche Bauart man sich entscheidet, muss zuerst der Untergrund vorbereitet werden. Es muss eine ebene Fläche erstellt werden, auf der die Platten oder Steine gleichmäßig aufgelegt werden können. Dabei sollte ein Gefälle von rund 2% vorgesehen, damit das Regenwasser vom Haus weg abfließen kann und sich nicht auf der Oberfläche staut und sie beschädigt.

Bei der Vorbereitung des Terrains sind verschiedene Schritte zu beachten: Zuerst wird die Fläche eingegrenzt und genau markiert. Dann kann man damit beginnen, den Mutterboden auszuheben. Dies ist notwendig, da er vor dem Bau der eigentlichen Terrasse durch eine 20-40 cm dicke Tragschicht ersetzt wird. Vor dem Aushub sollte man sich genau über den Zustand des Bodens informieren, um zu verhindern, dass man unerwarteter Weise auf dicke Steine oder Wurzeln stößt, die die Arbeit behindern. Falls der Boden von Wurzelwerk durchzogen ist, bietet es sich an, ihn vor Beginn der Grabarbeiten mit der Motorhacke zu bearbeiten, um die Wurzeln zu lösen und zu zerkleinern.

Boden mit dem Radlader ausheben

Viele Gartenbesitzer stellen sich die Frage, ob sie den Aushub per Hand mit Hacke und Spaten erledigen können oder ob besser eine Baumaschine zu Hilfe genommen werden sollte. In den meisten Fällen bietet es sich an, einen Minibagger oder einen kleinen Radlader zu mieten, da es mit dem Spaten schnell sehr anstrengend werden kann. Selbst bei geringen Tiefen kommen große Mengen an Aushub zusammen, die leicht unterschätzt werden. Besonders die Verwendung eines Radladers zum Erdaushub mit geringen Arbeitstiefen bietet viele Vorteile, da mit der breiten Ladeschaufel schnell große, aber nicht zu tiefe Erdschichten abgetragen werden können.

Ebenfalls nicht zu vergessen ist, dass durch das Anlegen der Grube große Mengen an Erde freigesetzt werden, die zwischengelagert und dann abtransportiert werden müssen. Zu diesem Zwecke kann ein Container gemietet werden. Sollte man im eigenen Garten oder in der direkten Nachbarschaft keine Verwendung für die überschüssige Erde haben, ist es empfehlenswert, ein Speditionsunternehmen mit dem Abtransport und der fachgerechten Entsorgung des Materials zu beauftragen.

Kies und Splitt als Grundlage

Nach dem Aushub der Fläche, auf der später einmal die Terrasse stehen soll, wird zunächst der Unterbau angelegt, der für Standfestigkeit sorgt und als Witterungsschutz bei Frost und Regenfällen dient. Er besteht aus einer etwa 30 cm dicken Schicht Kies oder Schotter, der frostsicher ist und eindringendem Regenwasser das Abfließen ermöglicht. Diese Schicht muss dann mit Hilfe einer sogenannten Rüttelplatte verdichtet werden, um sie standfest zu machen und ein späteres Absinken oder Wegrutschen zu verhindern. Anschließend wird auf diesen Unterbau die sogenannte Bettung oder Ausgleichsschicht aus feinem Splitt aufgeschüttet. Bei dieser Schicht ist eine Dicke von rund 5 cm ausreichend. Auch sie wird noch einmal mit Hilfe der motorbetriebenen Rüttelplatte verfestigt, bevor sie mittels eines Bretts glatt gezogen wird und alle eventuellen Ungleichmäßigkeiten beseitigt werden. Dabei ist natürlich das bereits angesprochene 2%-Gefälle nicht zu vergessen.

Dann kann der Heimwerker mit dem Verlegen der Steinplatten oder mit dem Pflastern der Terrasse beginnen. Dabei sollte man am besten an der Hauswand beginnen, um sicherzustellen, dass die Steine parallel zur Wand verlegt werden. Bei einer solchen losen Verlegung sind die Fugen zwischen den einzelnen Platten nach dem Verlegen noch offen. Um sie zu schließen, verwendet man sogenannten Fugensand, der nach und nach in die Fugen gekehrt wird, um sie aufzufüllen. Sind alle diese Schritte abgeschlossen, muss die fertige Terrasse nur noch verdichtet werden, um ein Verrutschen der Steine oder die Bildung von Dellen zu verhindern. Dazu kommt nun wieder die Rüttelplatte zum Einsatz, die die Steine dank ihrer Schwingungen fest in den Boden klopft. Um die neue Terrasse nicht zu beschädigen, sollte die Stahlplatte dabei mit einem Kunststoff- oder Gummiüberzug versehen werden.

Ist der Bau einer Terrasse erfolgreich abgeschlossen, kann der Heimwerker zu den angenehmeren Aspekten übergehen und kann sich ganz darauf konzentrieren, welchen Einrichtungsstil er für seine Terrasse bevorzugt. Von Holzmöbeln im nordischen Stil über antik wirkende gusseiserne Möbel bis hin zu modernen Varianten aus pflegeleichtem Polyrattan oder Bambus sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, um das “Wohnzimmer im Freien” ganz nach seinen eigenen Vorlieben zu gestalten.

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